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Sophie Sablotny
Sophie Sablotny

Drei Schwestern, ein Herz für die Altenpflege

Sophie Sablotny arbeitet seit 2013 in unserer Einrichtung und ist ein echtes Multitalent: Nach ihrer Ausbildung zur Pflegefachkraft und einer kurzen Familienpause ist sie nun wieder zurück – dieses Mal als angehende Wohnbereichsleiterin. Außerdem engagiert sie sich als aktives Mitglied in der Mitarbeiter*innen-Vertretung. Doch was ihre Geschichte besonders macht, ist die einzigartige Familienkonstellation, in der Sophie tätig ist: Sie arbeitet im Elisabethheim Seite an Seite mit ihren zwei Schwestern – und sie sind Drillinge! Eine Schwester ist Quereinsteigerin in der Pflege als Pflegefachassistentin, die 3. im Bunde ist inzwischen Pflegedienstleiterin. Gemeinsam haben sie einen beeindruckenden Weg hinter sich, der nicht immer geradlinig verlief, aber der sie schließlich alle hier im Elisabethheim zusammenführte. Lesen Sie hier ihre Geschichte im Interview:
 

Frau Sablotny, Sie arbeiten in einer erstaunlichen Familienkonstellation in der Einrichtung – erzählen Sie mal, wie es dazu kam?

"Ja, das ist schon eine besondere Geschichte. Als Drillinge haben wir eigentlich immer alles zusammen gemacht – vom Kindergarten über die Schule bis hin zum Berufskolleg für Soziales und Gesundheitswesen. Danach folgte der Bundesfreiwilligendienst im Krankenhaus. Für uns war klar: Wir wollen alle in die Krankenpflege gehen. Wir hatten sogar schon die Zusage für eine Ausbildung im Krankenhaus. Dann kam unerwartet das Auswahlverfahren mit 40 anderen Anwärter*innen. Am Ende hieß es, man traue uns nicht zu, alleine zu arbeiten, weil unsere Beziehung zueinander zu eng sei. Das hat uns echt den Boden unter den Füßen weggezogen – wir hatten uns so darauf gefreut!


Wie sind Sie dann auf die Idee gekommen, in einer Altenpflegeeinrichtung zu arbeiten?

„Ehrlich gesagt, wollten wir damals nicht in einem Seniorenheim arbeiten. In unserem Freundeskreis hatte die Arbeit mit älteren Menschen ein eher schlechtes Image. Aber wir brauchten einen Plan B und unsere Mutter hat uns ermutigt, es wenigstens mal auszuprobieren. Also habe ich die Initiative ergriffen, eine Bewerbung geschrieben und sie abends noch schnell in den Briefkasten des Elisabethheims geworfen. Am nächsten Morgen klingelte das Telefon – es war Frau Wenzel, die Leiterin, und sie lud mich direkt zum Probearbeiten ein. Im Nachhinein bin ich so froh, dass es mit dem Krankenhaus nicht geklappt hat. Heute kann ich mir nichts Besseres vorstellen, als hier in der Altenpflege zu arbeiten."


Wenn Sie sagen, Sie können sich heute nichts Besseres vorstellen, was sind für Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen der Arbeit im Krankenhaus und der Altenpflege? Welche Erfahrungen machten Sie?

„Im Krankenhaus war ich oft auf mich allein gestellt und musste mich durchbeißen. Als ungelernte Kraft übernahm ich Aufgaben, für die ich eigentlich gar nicht vorgesehen war. Besonders in schwierigen Situationen, wie dem Tod eines Patienten, wurde ich allein hineingeschickt – ohne Vorbereitung, ohne jemanden, der mit mir darüber sprach. Das hat mich wirklich mitgenommen.
In der Altenpflege erlebte ich dann genau das Gegenteil. Während der gesamten Ausbildung stand mir meine Praxisanleitung, die Wohnbereichsleitung, die Heim-und Pflegedienstleitung sowie eine Ordensschwester immer zur Seite. Die Ordensschwester teilte ihre Lebenserfahrung, betete mit uns am Bett von Verstorbenen, erzählte von ihren Erfahrungen, beantwortete Fragen und hörte bei Problemen zu. Fachlich hatte ich feste Ansprechpartner*innen, die nahmen mir die Angst und führten mich behutsam durch schwierige Momente. Dadurch konnte ich unglaublich viel lernen. Am Ende schloss ich meine Ausbildung mit einem super Ergebnis ab, worauf ich sehr stolz bin. Das gab mir das Selbstvertrauen, zu wissen: Ich kann etwas und habe das Potenzial, mich weiterzuentwickeln."


Frau Sablotny, inzwischen sind Sie Mutter eines kleinen Sohnes. Nach der Elternzeit sind Sie fast Vollzeit mit 35 Stunden wieder eingestiegen. Wie schaffen Sie es, Familie und Job miteinander gut zu vereinbaren?

„Das funktioniert hier wirklich überraschend gut. Das Elisabethheim geht sehr individuell auf unsere Lebenssituationen und Wünsche ein. In der Früh- und Spätschicht kann ich zum Beispiel zwei Stunden früher gehen oder später anfangen, weil es anders mit meinem Sohn nicht machbar wäre. Was den Dienstplan angeht, können wir uns fast alles aussuchen – sei es der Urlaub, die Schichten an Weihnachten oder an Feiertagen. Es ist praktisch ein Dienstplan nach Wunsch, der nicht nur von der Leitung unterstützt, sondern auch von den Kolleg*innen mitgetragen wird. Diese Flexibilität, die mir hier ermöglicht wird, ist unglaublich wertvoll. Ich kann wirklich so arbeiten, wie ich es brauche, und das hätte ich mir im Krankenhaus in dieser Form nie vorstellen können. Aber hier funktioniert das und sogar sehr gern."


Hört sich nach einem starken Teamzusammenhalt an. Wie erleben Sie die Arbeitsatmosphäre und das Miteinander in der Einrichtung?

„Die Atmosphäre hier ist wirklich etwas Besonderes. Wir sind eine kleine Einrichtung und das merkt man daran, wie wir miteinander umgehen. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass wir uns gegenseitig unterstützen und auf die persönliche Lebenssituation Rücksicht nehmen. Im Team stehen wir füreinander ein, und das wird gesehen und anerkannt. Die Leitung hat immer ein offenes Ohr und sorgt dafür, dass möglichst die Wünsche von uns allen berücksichtigt werden. Wir arbeiten in festen Teams zusammen, was ebenso für einen starken Zusammenhalt sorgt – kein ständiger Wechsel von Personal, sondern echte Verlässlichkeit.
In der Elternzeit hat mir die Arbeit hier wirklich gefehlt. Ich habe meine Kolleg*innen und die Bewohner*innen richtig vermisst, deshalb kam ich oft mit meinem Sohn zu Besuch. Es war schön, zu sehen, wie die Menschen Anteil nehmen. Sie fragen mich nach Fotos, erkundigen sich, wie es der Familie geht und freuen sich mit einem. Auch wenn ich die Zeit mit meinem Sohn genossen habe, so war ich doch froh, wieder in den Job einzusteigen, etwas Gutes zu tun und Teil dieses tollen Teams zu sein."


Frau Sablotny, nun bin ich neugierig: Als Drillinge in einer Einrichtung sind sie da ständig zusammen, wie das damals beim Auswahlverfahren im Krankenhaus vermutet wurde?

„Nein, das war damals eine völlige Fehleinschätzung. Jede von uns hat ihr eigenes Leben und ihren beruflichen Weg gefunden. Natürlich begegnen wir uns in der Einrichtung und arbeiten auch mal zusammen – meine Schwester ist sogar meine Vorgesetzte. Aber nach der Absage vom Krankenhaus war uns klar, dass der Ernst des Lebens beginnt und jede von uns ihren eigenen Weg finden muss. Dass wir am Ende alle in der gleichen Einrichtung gelandet sind, hätte ich selbst nicht erwartet. Aber es fühlt sich richtig an – Pflege ist genau unser Ding, und wir sind definitiv am richtigen Ort angekommen. Das ist unsere Berufung."

 

Die Drei Schwestern